Na, das erinnert doch sehr an die damaligen „Browser-Wars“. Microsoft hatte bis Ende der 90er Jahre das Internet verpennt, so daß der Netscape Navigator und später dann auch der Firefox davon zogen. Der Marktanteil des Internet Explorer schwand immer weiter, bis MS den Explorer so tief in seine Betriebssysteme einbaute, dass er nicht mehr ausgeschaltet werden konnte. Die EU wurde wach und verklagte MS wegen Wettbewerbsverzerrung und Ausnutzen einer Monopolstellung und das, soweit bekannt, mit einer empfindlichen Strafe für MS.
Aber MS hat es geschafft, dass der Explorer, der jetzt nach vielen Veränderungen sogar auf Chrome-Basis arbeitet, immer noch da ist. Und ehrlich gesagt, der Edge, wie er jetzt heisst, ist nicht schlecht – Chrome-Basis eben.
Fatal ist nur, dass MS seinen Browser wieder mit Macht ins Geschäft drängen will und es Nutzern von Windows 11 fast unmöglich macht einen anderen Browser als Standard zu nutzen. Selbst findige Tüfftler, die es geschafft haben ein sog. „Workaround“ für diese Angelegenheit zu erstellen, stehen immer wieder vor neuen Kniffen und Schikanen aus Redmond. Vielleicht wird die Sache wieder zu einer Sache der EU mit saftigen Auflagen für Microsoft?
Wenn man die Neugier der Microsoft-Leute und die manchmal nervige Eigenwerbung ausser Acht lässt, dann kann man mit dem Edge-Browser sehr gut leben. Man hat praktisch das Beste aus der Chrome-Welt von Google und der Windows-Welt von MS an der Hand bzw. auf dem Rechner. Und bei der Suchmaschine „Bing“ gibt es den Vorteil, dass Google eben nicht alles mitbekommt. (Dafür dann aber Microsoft!)
Im übrigen kann man natürlich für jede Dateiendung immer noch die Standardapplikation zum Öffnen einzeln festlegen oder auch den geliebten Firefox „von Hand“ starten. Der Firefox ist nach wie vor immer noch der sicherste und flexibelste Browser auf dem Markt. Auch in Sachen Geschwindigkeit kann er locker mithalten.
Und wer gern alles unter einem Dach hat, – Browser, EMail, Editor und Chat – der sollte sich den Seamonkey-Browser mal anschauen. Den gibt es, wie alle guten Browser, auch als portable Anwendung.