Englisch verstehen, Englisch denken

Jeder Mensch, dessen Muttersprache nicht Englisch ist, hat ein Problem, wenn er sich i.b. mit Amerikanern unterhält. Eine Zwischenstufe, denn er muss nämlich den Satz, den er in seiner Muttersprache denkt, erst in Englische übersetzen. Das geht normalerweise recht schnell, so dass eine fließende Konversation zustande kommen kann. Wenn aber Emotionen dazu kommen, dann kann es länger dauern. Ein Beispiel dafür war die „Unterredung“ von Selensky und Trump nebst seinem Anhang im fernsehgerecht drapierten Oval Office vom 28.02.2025.

Trump fuhr dem nachdenkenden Selensky schnell ins Wort, zu schnell, während Selensky noch nach Worten suchte. Natürlich haute Trumps Vize in die gleiche Kerbe, und alles fernsehgerecht fürs amerikanische Publikum hergerichtet. Trump sagte dann auch, als Selensky schon aufgegeben hatte, das was er hier bietet sei gutes Fernsehen.

Ich habe das als sehr peinlich empfunden. Inhaltlich hat sich Trump von Europa und von diplomatischen Umgangsformen losgesagt.

Es ist immer gut, wenn man zweisprachig aufwächst oder eine oder zwei Fremdsprachen versteht. In der Regel haben Amerikaner damit ein Problem.

Aber schieben wir mal diese Nebensächlichkeiten beiseite, denn Trump hat hoffentlich die Europäer wachgerüttelt. Ein Land oder ein Bündnis, das sich nicht verteidigen kann oder für jeden möglichen Angreifer ein Risiko darstellt, hat sich aufgegeben. Europa kann viel, aber militärisch nur wenig. Die Ukraine sollte wenig Hoffnungen in Europa setzen und eigenständig eine Strategie zur Beendigung des mörderischen Krieges vorlegen. Europa braucht Russland und die Ukraine, aber vor allem den Frieden.