Solche Petitionen wie „Umbenennung der Straße Unter den Linden in Berlin nach Dina Pronitschewa“ u.v.a. halte ich für zu kurz gedachte, spontane Augenblickseinfälle. Außerdem ist mir nicht klar, wie der Erfolg einer Petition gewertet wird. Ausschließlich nach der Zahl der Unterschriften oder auch daran, ob die Petition tatsächlich in den angesprochenen Fällen die Politik zum Nach- und Umdenken bewegt? Wie und wo erfährt man ggf. vom Erfolg einer Petition? Vermutlich wollen auch viele der Petitionsersteller und der Unterschreibenden nur ihr Gewissen erleichtern mit dem Gefühl etwas bewegt zu haben. Hoffentlich trete ich denen, die es wirklich ehrlich meinen und sich für ein echtes Problem engagieren, nicht zu sehr auf die Füße.
Ich halte gut durchdachte Petitionen mit einer realen Chance auf Wirkung für sinnvoll und wichtig in einer Demokratie. In einem autoritären Staat, wie Russland z.B., führt schon der Gedanke an eine offene Willensbekundung oder eigene Meinung zu 15 Jahren Gulag. Aber dieses Trommelfeuer an Petitionen bei change.org lässt jedes Interesse erlahmen, zumindest bei mir. Die Behauptung, dass change.org ein Ableger der NSA ist, um „des Volkes Emotionen“ in diversen Ländern der Welt zu erkunden und Nachrichten entsprechend zu beeinflussen, lässt sich wohl nicht verifizieren. Sie ist aber in unseren Zeiten der „Info-Wars“ durchaus möglich.
Quelle: Meine Ecke