Der Bundespräsident Steinmeier beabsichtigte in die Ukraine zu reisen, um dem urkrainischen Präsidenten deutschen Beistand und weitere Unterstützung zu versichern. Er wurde aber kurzerhand von eben jenem ukrainischen Präsidenten als unerwünschte Person ausgeladen. Uff, da staunt der mitfühlende und hilfsbereite Mitbürger. Was soll das? Weil er bis zum Überfall auf die Ukraine notgedrungen ein mehr oder weniger positives Verhältnis zu dem Kriegstreiber Putin gepflegt hatte – und sich kürzlich dafür auch noch öffentlich entschuldigt hat? Da können sich dann aber viele entschuldigen.
Man muss dem urkrainischen Präsidenten zu Gute halten, dass er zur Zeit enorm unter Druck steht und auch spontan, nicht diplomatische Entscheidungen treffen muss. Unterstützung mit Worten hat er bislang genug erfahren. Auf wirkungsvolle deutsche Waffen wartet er immer noch. Bei allem Verständnis aber befürchte ich, dass diese „Ausladung“ – man auch Verlade sagen – nicht ohne Wirkung bleibt. Zwar ändert sich nichts an der Hilfsbereitschaft für Flüchtlinge aus der Ukraine, an der Aufnahmebereitschaft und der Unterstützung durch die vielen Initiatven. Aber solange ein urkrainischer Botschafter ständig auf den Nerven der Bundesregierung herumtrampelt und, man muss es so sagen, herumpöbelt, nimmt sich die Bundesregierung die Freiheit für Deutschland zu denken und zu handeln.
Viele nehmen es auch übel, dass eine ehrliche Entschuldigung nicht respektiert wird. Auch ein Bundespräsident kann sich irren, aber immerhin ist er dafür gerade gestanden.