Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, dann würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen. Dieses Lebensmotto des guten, alten Martin Luther, habe ich mir zu eigen gemacht und lebe recht zufrieden damit. Diese Zufriedenheit, die vielleicht eine Zutat des fortschreitenden Alters ist, macht mich aber nicht blind und taub für die Probleme unserer Welt, oder sollte ich besser sagen, unseres Planeten.
Es ist absehbar, dass die Nahrung, die unser Planet uns schenkt, in absehbarer Zukunft nicht mehr für alle Menschen reichen wird. Wie können wir dann noch kostbare Nahrung an Tiere verfüttern, nur um nachher ihr Fleisch zu essen oder, fast noch perverser, um damit Auto zu fahren?
Die Wassermenge auf diesem Planeten bleibt immer gleich. Es sind aber nur knapp 3 % davon trinkbares Wasser. Dieses trinkbare Wasser ist auf diesem Planeten recht unterschiedlich und ungerecht verteilt. Die Flächen auf denen nichts mehr wächst, nehmen rasant zu, weil sie zu trocken sind und Wüste werden oder von Menschen durch intensive Landwirtschaft und Industrie vergiftet wurden.
Fest steht auch, dass es immer wärmer wird. Paradoxerweise kann man bei diesen Aussichten kalte Füsse bekommen. Gesund ist die Aussicht auf eine überhitzte Welt jedoch nicht. Der Meeresspiegel steigt. Einige sagen, das hat es doch schon oft gegeben in der Geschichte dieses Planeten. In der Geschichte des Planeten ganz sicher, aber da gab es auch noch keine Menschen, die sich hätten beklagen können. Es gab auch noch keine Menschen, die nach Kräften zum Wandel des Klimas beigetragen konnten. Der Mensch kam erst 5 vor 12 Uhr und hat sogleich vieles auf dem Kerbholz, was die Natur ihm nicht verzeihen wird. Die Natur braucht den Menschen nicht. Im Buch der Natur ist der Mensch nur eine Episode.
Zusammenfassend kann man nur sagen, dass wir viele liebgewonnene Bequemlichkeiten aufgeben und mit oder in der Natur leben müssen, soll die Episode des Menschen noch etwas länger dauern. Machen wir so weiter wie bisher, können wir uns gleich die Reihe der Spezies einreihen die bereits von der Erde verschwunden sind. Der Mensch hat kräftig an dem größten Verbrechen mitgewirkt, was man dem Planeten bzw. dem Leben antun kann: Der Natur die Vielfalt zu rauben oder, anders gesagt, den Genpool der Möglichkeiten brutal zu verkleinern.
Vielleicht beginnt es wieder mit den Einzellern im schwefeligen Salzwasser und ein paar Millionen Jahre später fliegen die Kakerlaken zum Mond – vielleicht machen sie es besser!