Durch die vielen Meldungen über Corona stumpfen wir langsam ab. Wir merken nicht mehr was um uns herum passiert. Mittlerweile fehlt etwas Essentielles, und das nicht nur in Zeiten des Corona-Lockdowns.
Es fehlt das gemeinsame Lagerfeuer, das gelegentliche Zusammensitzen mit Freunden, Bekannten, Verwandten usw. – Früher bildete wenigstens das Fernsehen noch so eine Art Lagerfeuer, um das man sich versammeln und ganz nebenbei die Probleme dieser Welt lösen konnte. Der einfache soziale Austausch eben. Das Fernsehen bzw. die Medien sind in unseren Tagen so zerfasert, dass jeder etwas anderes sehen könnte und auch tut. Die Mediatheken, Prime und Netflix beißen ein großes Stück vom Kuchen ab. Das Fernsehen bietet kein gemeinsames Lagerfeuer und erst Recht kein Thema über das man sich später unterhalten könnte, mehr. „Haste den Tatort gestern gesehen?“ – „Nein, hab durch Prime gescrollt!“
Da leiden nicht nur die Printmedien, die guten alten Zeitungen und die „Weisheit dieser Welt“, die Bücher, sondern auch das menschliche Miteinander. Da gilt um so mehr, da auch andere Gelegenheit, wie Theater, Kino, Konzert, Restaurants und Kneipen, ausfallen. Das Leben wird härter und einsamer. Wir werden es in ein paar Jahren merken.
Die kleinen Krankenhäuser am Rande der Stadt, wo man laut Jochen Witt und seinem Song „Goldener Reiter“ noch verrückter gemacht wird, werden sich füllen.