Der „Wunschbaum“ im Futterhaus Lilienthal hatte für den Tierschutzverein Lilienthal in diesem Jahr eine besondere Bedeutung. Wegen des Ausfalls von Veranstaltungen, Patentreffen und der Tierweihnacht gab es in diesem Jahr kaum Gelegenheiten, auf die Arbeit des Vereins hinzuweisen und Spenden einzuwerben. Auch Spontanbesuche des Katzenhauses mussten aufgrund der Coronabedingungen ausfallen. So durften Besuche nur nach Anmeldung und unter Einhaltung sämtlicher Hygienemaßnahmen stattfinden. Vermittlungen sind noch bis zum 5. Januar ausgesetzt. Und das hat seinen Grund! Tiere sind eigenständige Lebewesen, die eine Seele haben. Sie sind keine Sachen, die man zu Weihnachten unter den Tannenbaum legt und, bei nicht gefallen, nach Weihnachten wieder „entsorgt“ wie eine zu laute Kaffeemaschine oder eine Krawatte, die man doppelt hat. Im juristischen Sinne werden z.B. Katzen immer noch als Sache behandelt. Dieser Sachverhalt passt nicht mehr in die Zeit und es wäre zu wünschen, dass sich die Parteien diesen Sachverhalt endlich einmal gründlich vornehmen. Dieser Zettel hängt schon länger und leider wenig beachtet am Wunschbaum von Tierliebhabern in ganz Deutschland.
Trotzdem hat der Lilienthaler Tierschutzverein annähernd so viele Katzen vermittelt wie in den Vorjahren. Auffällig war allerdings, so die Beobachtung des Tierschutzvereins, dass viele gepflegte, offensichtlich von ihren Besitzern ausgesetzte Katzen in diesem Jahr im Katzenhaus aufgenommen werden mussten. Es hat sich vermutlich noch nicht herumgesprochen: niemand muss ein Tier einfach – ich würde es herzlos nennen -aussetzen oder an einer Autobahn-Raststätte anbinden und dann feige wegfahren. Der Tierschutzverein berät auch in kniffeligen Fällen und nimmt das Tier ggf. in seine Obhut. Es wäre doch ein guter Vorsatz für das kommende Jahr: ein wenig mehr Ehrlichkeit sich selbst gegenüber, aber auch gegenüber den Vierbeinern, die uns vertrauen.