Fast könnte man es „Kampf der Titanen“ nennen. Der eine Kater auf dem Bild ist „Tello“. Er liebt Bremer Gekochte und erscheint normalerweise pünktlich zum Frühstück und zum Abendessen bei mir in der Küche. Dazwischen, so meint er, muss er kilometerweite Kontrollgänge machen und ist tagelang unterwegs. Anschließend hat er immer viel zu erzählen.
Der andere auf dem Bild, ist, wie ich anfangs vermutet habe, sein Bruder. Beide sind zur gleichen Zeit hier aufgetaucht. Dieser schwarze Brocken ist jedoch menschenscheu. Eine falsche Bewegung und er ist weg. Aber nach dem zu urteilen, wie dieser Kampf bis auf Blut ablief, glaube ich nicht mehr, dass es Brüder sind. Leider kann man auf den Bildern nicht erkennen, wer nun welcher ist. Tello ist der mit der weißen Blässe am Hals. Der Verrückte nennt es immer „sein Kavalierstaschentuch“.
Ich habe jedoch gestaunt, wie brutal beide mit einander umgingen. Hier dauerte der Kampf schon fast eine Stunde. Danach muss es aber noch weiter gegangen sein, denn man konnte das Geschrei noch lange nachverfolgen. Und bis jetzt – einen Tag danach – ist noch keiner von beiden wieder aufgetaucht. Das, ob wohl doch eigentlich die Bremer Gekochte bereit liegt. Aber, kein Problem, die esse ich auch gern.
Und das ist – ich nenne ihn mal so – „Fiete“, ein vielleicht 1 1/2-jähriger Kater vom Nachbarn. Auf dem einen Auge fehlt ihm die reflektierende Netzhaut. Nachts, im Dunkeln, wird er damit nicht sehen können, tagsüber vielleicht schemenhaft. Dennoch hat ihn seine Nase in meine Küche geführt. Dumm scheint er nicht zu sein, denn er hat als einer der wenigen Kater herausgefunden, dass die Katzenklappe nach beiden Seiten zu öffnen ist. Aber das wollen wir mal nicht zur Gewohnheit machen. Neulichs fragte er schon: „Und wo bleibt meine Gekochte?“