Künstliche Intelligenz ist die dritte große wirtschaftliche, folgenreiche Revolution, nach der Erfindung der Dampfmaschine und der Nutzbarmachung des elektrischen Stroms, die unser Leben umkrempeln wird. Selbstständig lernenden Maschinen, Roboter, durch Algorithmen gesteuert, werden in unser Leben eindringen und vielleicht irgendwann im privaten Lebensbereich und in der Wirtschaft und Arbeitswelt völlig selbstverständlich sein. Für die Generationen danach hat es nie eine andere Welt gegeben. Wissenschaftler sagen voraus, dass 7 von 10 heutigen Arbeitsplätzen digitalisiert oder gleich ganz von Maschinen ersetzt werden können. Und da ist nicht etwa nur die Rede von Leichtlohngruppen oder angelernten Tätigkeiten. Rationalisierungen durch Maschinen treffen direkt oder indirekt alle Arbeitnehmer. Diese Entwicklung ist bereits in vollem Gange, nur eben in der Breite noch nicht sichtbar.
Ob Roboter ein Gewissen oder ein Bewusstsein entwickeln können? Ob sie wissen, was Gemeinsinn und soziales Verhalten ist? Ob sie lieben können? Bei dem Tempo mit dem die Entwicklung voranschreitet, werden wir noch einige Überraschungen erleben.
Es sind vielleicht gar nicht die Maschinen selbst, die unser Leben durcheinander wirbeln werden. Es sind allein die Wirkungen und das Vorhandensein der intelligenten Maschinen, die unser Leben komplett verändern. Zur Freude der Wirtschaft zahlen Maschinen keine Steuern oder Sozialabgaben. Sie zahlen damit nicht für Straßen oder Schulen, sie zahlen nicht in die Kranken-, Arbeitslosen- oder Rentenversicherung ein und sie zahlen auch keine Diäten für Mitglieder des Bundestages. Es ist absehbar, dass die Menge Geld, die unser Staat und unser Gemeinwesen zur Verfügung haben, weniger wird. Wo spart ein Staat zuerst? Nicht vor der nächsten Wahl, nein, aber gleich danach.
Roboter zahlen keine Steuern
Damit wir unser Leben, so wie wir es jetzt kennen, auch morgen noch leben können, muss es also gelingen die Wertschöpfung durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz für alle Menschen erreichbar zu machen. Roboter müssen für Kindergärten, Schulen, Straßen und Krankenhäuser zahlen. Die Früchte der durch KI erreichten hohen Produktivität darf nicht nur bei Shareholdern, Kapitalgesellschaften oder privaten Geldmenschen hängen bleiben. Die Arbeitsplätze, die durch KI wegfallen, sollten rechnerisch im Bruttosozialprodukt weitergeführt werden und damit einen gerechten Steueranteil für die intelligenten Roboter bzw. deren Eigentümer ermitteln. Auf dem Weg dorthin wird es allerdings viel Geschrei der Lobbyisten geben, denn das bedeutet, dass Unternehmen durch die Digitalisierung, digitale Spielereien und Anschaffung von Robotern keine Steuern sparen werden .. und nur durch die Qualität ihrer Leistung überzeugen können. Vielleicht hat unsere Auto- und Werkzeugmaschinenindustrie dieses bereits vernommen.